Um die Bedeutung elliptischer Kurven für die Kryptographie zu verstehen, betrachten wir zunächst elliptische Kurven über dem Körper der reellen Zahlen, da dieser eine sehr gute Anschauung bietet. In späteren Abschnitten können wir dann unsere Erkenntnisse auf einen beliebigen, vorzugsweise endlichen, Körper verallgemeinern.
Die elliptische Kurve
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Die elliptische Kurve
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Das entscheidene an dieser Ansammlung von Punkten in der affinen Ebene ist die Tatsache, daß wir auf diesen Punkten eine Gruppenoperation definieren können. Es war Jacobi (1835) der als erster in ,,De usu Integralium Ellipticorum et Integralium Abelianorum in Analysi Diophantea'' eine solche vorschlug.
Schauen wir uns zunächst eine Gerade
Dann ist
Diese Herleitung zeigt, daß zu zwei gegebenen Punkten und auf , ein dritter Schnittpunkt von mit der Geraden durch und existiert. Dies liefert uns aber leider noch keine Gruppenoperation, wir müssen den erhaltenen dritten Schnittpunkt noch an der -Achse spiegeln, damit die Gruppenaxiome erfüllt werden.
Die Begriffe Gerade und Tangente lassen sich auch rein algebraisch formulieren, so daß die oben hergeleitete Schnitteigenschaft auch über beliebigen Körpern erhalten bleibt. Dann bleibt auch die folgende definierte Operation im allgemeinen Fall (mit leichten Modifikationen) erhalten.