Interview mit Frau Prof. Meffert
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Interview |
Macht es sich bemerkbar, dass sie die einzige Professorin sind? Ja, die Rundmails der anderen Professoren beginnen mit: "Liebe Frau Meffert, liebe Kollegen". Ich werde als diejenige angesehen, die sich in erster Linie um die Frauenprobleme kümmern muss. Wie unterstützen sie die Ideen-Werkstatt? Ich wünsche mir, dass die Ideen-Werkstatt eine dauerhafte Einrichtung an diesem Institut wird. Die Aussichten sind nicht gut. Und die Unterstützung hält sich in Grenzen. Ich suche nach Möglichkeiten, wie man Schülerinnen an das Institut binden kann. Nicht nur durch Arbeitsgemeinschaften und den Tag der offenen Tür, sondern durch eine ganze Vielfalt von Maßnahmen. Gelegentlich fällt mir etwas ein. Frau Gutsche fällt mehr ein. Wie würden sie erklären, dass weniger Frauen an der Universität sind? Für die gesamte Universität stimmt das nicht. Wir haben sogar ein bisschen mehr Frauen als Männer. Die Bilanzen sind jedes Jahr erfreulicher, nur die Zusammensetzung in den einzelnen Fächern ist sehr verschieden. Und in der Informatik ist es besonders schlimm, auch in der Physik. In der Biologie ist es besser. Viele Frauen studieren eher Geisteswissenschaften, dort sind die Frauen gelegentlich sogar in der Mehrzahl. Frauen glauben, dass Naturwissenschaften und Technik nicht ihren Neigungen entspricht und dass sie es dann schwer haben würden. Aber sie haben sich, glaube ich, oft nicht genügend ausprobiert und lassen sich zu schnell abhalten von diesen Fächern. Man muss ihnen Mut machen. Was würden sie einem Mädchen raten, dass sich für Informatik interessiert? In eine Schülergesellschaft zu gehen, in Arbeitsgemeinschaften, früh den Kontakt zur Universität suchen, die Mathematikausbildung zu pflegen, Mathematikolympiaden mitmachen und mit dem Lehrer engen Kontakt halten. Immer über den Schulstoff hinaus aktiv sein und die Freude behalten. Danke für das Interview, Frau Professor Meffert! |