bullet4 3.2.1.1 Klassifizierung von Zielen

Grundsätzlich lassen sich drei große Bereiche unterscheiden, wobei in der Praxis häufig Mischformen anzutreffen sind (z.B.: Edutainment - eine Mischung aus Information (oder Lernen) und Unterhaltung).

Information

Hier wird Information multimedial aufbereitet und zur Verfügung gestellt. Unabhängig davon ob ein Produkt, eine Dienstleistung oder ein Sachverhalt dargestellt wird, Zielsetzung ist die Vermittlung von Information.

Unterhaltung

Hierunter fallen im allgemeinen alle Spiele. Diese Programme haben nur ein Ziel: sie sollen Spaß machen. Ansonsten sind sie zweckfrei und unbelastet von Intentionen jedweder Art. Das solche Programme wiederum von Firmen für Werbezwecke verwendet werden ("...dieses Spiel schenkte Ihnen...") ändert nichts an der Freiheit der Form und Struktur von solchen Programmen.

Lernen

Lernprogramme stellen hohe Anforderungen an Drehbuchautoren und Programmierer. Manch ein Kunde setzt hier zu hohe Erwartungen in die Fähigkeit von Computern. Daher muß ein Autorenteam die drei Arten von Lernzielen kennen.

Wir unterscheiden:

  • kognitive Lernziele
    Lernen mit dem Verstand, wobei das Wissen erweitert wird. z.B.: Verstehen der Funktionsweise eines Motors
  • affektive Lernziele
    Lernen mit dem Herzen. Das Ziel ist die Veränderung von persönlichen Einstellungen, Gefühlen, Werthaltungen z.B.: Rauchen abgewöhnen
  • psychomotorische Lernziele
    Lernen mit der Hand. Ziel ist der Erwerb von motorischen, meist handwerklichen Fähigkeiten. z.B.: Aufschlag beim Tennis

Ein Lernprogramm kann ausschließlich kognitive Lernziele verfolgen. Affektive Lernziele sind für einen Computer nicht überprüfbar. Das Programm kann nicht kontrollieren, ob ein Anwender seine Gewohnheiten tatsächlich ändert. Dies gilt analog auch für psychomotorische Lernziele, mit wenigen Ausnahmen:
z.B. Schreibmaschine schreiben! Hier kann ein Lernprogramm gute Dienste leisten.

Dieses Dokument ist Bestandteil des Skriptes 'Der Trick mit dem Klick - über die Drehbucherstellung in einer Multimediaproduktion'.
Copyright © 1998 by Gerome Laysor.
Dieses Dokument wurde zuletzt aktualisiert am 22.05.2002. http://www.laysor.de