NetzMayer

Dieser Web-Space wird freundlicher Weise von der PING EDV Dienstleistungs GmbH (office@ping.at) zur Verfügung gestellt. Die Seiten werden von Christian Reiser (C.Reiser@ieee.org) erstellt und gewartet.

URL dieser Seiten: http://www.ping.at/guides/netmayer/

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CR


Einleitung

Ich habe diese Information aus der Beobachtung zusammengestellt, daß im Zuge der starken Erweiterung des Internets in Österreich viele Leute einfach nicht wissen, wie man sich richtig verhält. Eine Übersetzung der klassischen Netiquette, wie sie im ersten Teil zu finden ist, mag vielleicht unnötig sein, sie steht hier als Tribut an all jene, deren Englisch vielleicht ein wenig verstaubt ist.

Der wichtige Punkt besteht in den Vorschlägen bezüglich der Verwendung von "Du" und "Sie" in der Anrede. Diesbezüglich herrscht große Verwirrung. Es steht mir nicht zu, feste Regeln zu erlassen, aber ich möchte doch Richtlinien zusammenfassen.

Im letzten Abschnitt gehe ich darauf ein, wie man benutzerfreundliche Web-Seiten erstellt.

Die klassische Netiquette wurde für ein Computersystem geschrieben, bei dem man sich meist über eine Terminalemulation an einen Zentralcomputer hängt. Die daraus resultierenden Kommentare über Plattenplatz und kopieren auf persönliche Disketten mögen daher für andere Konfigurationen nicht gelten. Es zahlt sich aber immer aus, über die Verschwendung von Resourcen nachzudenken.

Übrigens, die Schreibweise BenutzerInnen ist unästhetisch, schlecht leserlich und ganz einfach falsch. (Ich habe sie weder im Österreichischen Wörterbuch noch im Duden gefunden.) Um all jene, leider noch viel zu wenigen weiblichen Teilnehmerinnen des Netzes in ihrer Identität nicht zu schmälern, benutze ich in diesem Text die weibliche Form. Alle männlichen Leser mögen sich auch angesprochen fühlen.

Die klassische Netiquette

Von Arlene H. Rinaldi
Academic/Institutional Support Services
Florida Atlantic University
Juli, 1994

Übersetzt von Christian Reiser
C.Reiser@ieee.org
Wien, Österreich
Mai 1995

Vorwort

Die Formulierung dieser Anleitung war durch die Notwendigkeit motiviert, Richtlinien für alle Internetprotokolle zu erstellen, um sicher zu stellen, daß allen Benutzerinnen bewußt ist, daß die Möglichkeiten des Internets (kurz das Netz) nur unter der Voraussetzung verfügbar sind, daß jede einzelne für die Daten, auf die sie zugreift, oder die über das Netz übertragen werden, verantwortlich ist.

Es wird davon ausgegangen, daß die Leserin mit den üblichen Begriffen des Internets vertraut ist.

Ebenso wie für das englische Original wird auch die Vervielfältigung der Übersetzung erlaubt, solange der Text nicht verändert wird, oder bei auszugsweiser Verwendung auf die Quelle hingewiesen wird.

Vorschläge und Kommentare zum Original sollten per e-mail an Rinaldi@acc.fau.edu geschickt werden, Kommentare bezüglich der Übersetzung bitte an C.Reiser@ieee.org mailen.

Danksagung

Der Großteil dieser Richtlinien wurde von Kommentaren und Vorschlägen von Teilnehmerinnen der Listserver-Mailing-Liste NETTRAIN@UBVM (früher NET-TRAIN) und aus anderen Quellen am Netz entwickelt.

Speziellen Dank an Wes Morgan, University of Kentucky Engineering Computing Center, für seine Hinweise und Vorschläge

Weiters Dank an Pete Hoyle,William & Mary; Timothy A. Torres, San Jose State University; Paul Brians, Washington State University ; Paul F. Lambert, Bentley College; Philip M. Howard, Saint Mary's University; Gordon Swan, Florida Atlantic University; Pauline Kartrude, Florida Atlantic University; Beth Taney, Penn State; Debbie Shaffer, Penn State and USDA-CIT; Henry DeVries, Cornell; Jim Milles, SLU Law Library; Martin Raish, State University of New York at Binghamton; Steve Cisler, Apple Corporation; Tom Zillner, Wisconsin Interlibrary Services; Tom Goodrich, Stanford University; Jim Gerland, State University of NY at Buffalo; Ros Leibensperger, Cornell; Paul White, Northern Michigan University; Marilyn S. Webb, Penn State, Judith Hopkins, State University of NY at Buffalo, Ros McCarthy.

Einleitung

Es ist wichtig, daß sich jede Benutzerin des Netzes ihrer Verantwortung bewußt ist, die durch den Zugang zu einer sehr großen Anzahl von Diensten, Netzknoten, Systemen und Menschen entsteht. Die Benutzerin ist voll und ganz für jede Aktion verantwortlich, die sie am Netz durchführt.

Das "Internetz" oder "Das Netz" ist nicht ein einzelnes Netzwerk, es besteht vielmehr aus mehreren tausenden einzelnen Netzwerken, die es erlauben, daß gegenseitig über die anderen Netzwerke Datenverkehr stattfinden darf. Daten, die am Internetz abgeschickt werden, durchqueren eigentlich mehrere verschiedene Netze, bevor sie ihr Ziel erreichen. Daher muß sich jede Benutzerin auch der Last bewußt sein, die sie auf andere Netzwerke bringt.

Als Benutzerin eines Netzwerkes kann Dir Zugriff auf andere Netzwerke und die dort angeschlossenen Computer gewährt werden. Jedes Netzwerk und System hat seine eigenen Regeln. Aktionen, die in einem Netzwerk üblich sind, können im anderen kontrolliert werden oder sind ganz verboten. Es liegt in der Verantwortung der Benutzerin, sich an die Regeln und Vorschriften aller involvierten Netzwerke zu halten. Merke Dir: Die Tatsache, daß eine Aktion durchgeführt werden kann, heißt nicht, daß sie auch durchgeführt werden soll.

Die Benutzung des Netzes ist ein Privileg und kein Recht, welches bei schlechtem Benehmen jederzeit entzogen werden kann. Derartiges schlechtes Benehmen beinhaltet die Positionierung von illegalem Material auf einem System, die Benutzung von beleidigenden Ausdrücken und Schimpfwörtern sowohl in privaten als auch öffentlichen Nachrichten, das Senden von Nachrichten, die den Verlust von Arbeitszeit oder Systemverfügbarkeit bei der Empfängerin verursachen können, das Senden von Kettenbriefen und jede andere Verwendung, die eine Überlast am Netzwerk verursachen oder die Arbeit anderer stören kann.

Elektronische Post

Der Inhalt und die Wartung der elektronischen Mailbox liegt in der Verantwortung der jeweiligen Benutzerin: Der Inhalt und die Wartung des Plattenplatzes liegt in der Verantwortung der jeweiligen Benutzerin:

Telnet

Anonymes Fileübertragungsprotokoll (ftp)

Elektronische Kommunikation

Unter elektronische Kommunikation fallen e-mail, listserv-Gruppen, Mailing-Listen und Usenet News.

Listserver und Diskussionsgruppen

Manche Mailling-Listen haben ein geringes Nachrichtenaufkommen, andere können jedoch die Mailbox mit mehreren hundert Mails pro Tag anfüllen. Eine große Zahl ankommender Nachrichten benötigt viel Computerressourcen, die an anderer Stelle fehlen können. Anmeldungen für Mailling-Listen sollten daher auf das beschränkt werden, was man pro Tag auch aufarbeiten kann.

Die Zehn Gebote für Computerethik

  1. Du sollst nicht Deinen Computer benutzen, um anderen Schaden zuzufügen.
  2. Du sollst nicht anderer Leute Arbeit am Computer behindern.
  3. Du sollst nicht in anderer Leute Files stöbern.
  4. Du sollst nicht den Computer zum Stehlen benutzen.
  5. Du sollst nicht den Computer benutzen, um falsches Zeugnis abzulegen.
  6. Du sollst nicht Software benutzen oder kopieren, für die Du nicht gezahlt hast.
  7. Du sollst nicht anderer Leute Ressourcen ohne deren Erlaubnis verwenden.
  8. Du sollst nicht anderer Leute geistig Werk als Deines ausgeben.
  9. Du sollst über die sozialen Konsequenzen Deiner Programme nachdenken.
  10. Du sollst den Computer so benutzen, daß Du Verantwortung und Respekt zeigst.

Literaturhinweis

Kehoe, Brendan P. "A Beginner's Guide to the Internet: Zen and the Art of the Internet", First Edition, January 1992.

Shapiro, Norman, et al. "Towards an Ethics and Etiquette for Electronic Mail"., Santa Monica, CA: Rand Corporation (publication R-3283-NSF/RC), 1985.

Von Rospach, Chuq. "A Primer on How to Work With the USENET Community"

Horton, Mark; Spafford, Gene. "Rules of conduct on Usenet"

"A Guide to Electronic Communication & Network Etiquette", revised and submitted by Joan Gargano, edited by Ivars Balkits, Computing Services- University of California Davis.

"Heartland Free-Net Registered User Guidelines", Bradley University, Peoria, Il.

"Terms and Conditions of Membership and Affiliation", CREN Information Center, October 25, 1990

"Electronic Mail and Networks: New Tools for Institutional Research and Planning." by Dan Updegrove, John Muffo and Jack Dunn, University of Pennsylvania.

"Exploring Internet Training Series, Module 1- Exploring Internet:Using your Computer to Communicate", by Deborah Shaffer, ES-USDA, CIT and Pennsylvania State University, Henry DeVries; Extension Electronic Technology Group, Cornell University; Gregory Parham, ES-USDA, CIT.

"Exploring Internet Training Series, Module 2- Mail-based Information Delivery: Alamanac and Listservs". by Deborah Shaffer, ES-USDA, CIT and Pennsylavia State University; Henry DeVries, Extension Electronic Technology Group, Cornell University; Gregory Parham, ES_USDA, CIT.

Deutsche Kommunikation: Du oder Sie?

Bis vor kurzem war im deutschsprachigen Bereich des Internets fast nur Du üblich. Durch die beginnende kommerzielle Nutzung und durch viele neue Benutzerinnen am Netz herrscht zur Zeit jedoch eine gewisse Verunsicherung, ob man Du oder Sie verwendet. Es steht mir sicher nicht zu, Regeln aufzustellen, wann man per Du oder per Sie zu schreiben hat, ich kann nur ein paar Vorschläge unterbreiten.

Die Netiquette der Webseitenautorinnen

Für die Gestaltung von Web-Seiten kann man eine ganz einfache Regel der Höflichkeit aufstellen.

Web-Seiten sollten so gestaltet werden, daß sie auch eine Benutzerin mit einem 9600-Modem angenehm surfen kann.

Daraus lassen sich ein paar einfache Punkte ableiten: Bei Kommentaren oder Verbesserungsvorschlägen einfach mailen an C.Reiser@ieee.org.
Letzte Änderung von Christian Reiser am 8. Jan. 1997