8. Manuelle / Automatische Justage
Manuelle Justage
Automatische Justage (Planung) - Wie soll es einmal laufen ?
Bericht vom Physikertreffen:
Schrittfolge für die Manuelle Justage:
Probe ist durch bestimmte Parameter schon vorbestimmt (Röntgenwellenlänge,
Gitterkonstante = fest)
=> Einfallswinkel muss manuell berechnet werden
Vorbereitung:
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Probe einlegen
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Einfallswinkel manuell einstellen für Detektor
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Detektor anstellen (grob eingestellt)-> fängt an zu zählen
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Tilt = Null
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Winkel manuell azimutal grob einstellen (per Stellrädchen) bis auf
+/- 2° bis 3° entsprechend den Kristalleigenschaften
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Reflex finden mit Beugung grob (Rauschen im Detektor)
Dialog "Manuelle Justage":
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mittels Manueller Justage azimutal nach Gehör richtig einstellen,
d.h. bis der Ton am höchsten ist
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mit azimutaler Rotation nach zwei Peaks suchen
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davon den Mittelpunkt suchen,
d.h. relative Null setzen auf Peak -> Abstand zum zweiten Peak ablesen
-> nun auf halben Abstand einstellen
=> azimutale Einstellung ist nun fertig !
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Beugung grob nachstellen (um max. 1° entsprechend ca. 3,6 Winkelsekunden)
nach Gehör auf Max.
Iterativer Prozeß:
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Beugung fein nach Detektorwert einstellen
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um den Kollimator einzustellen: -> Kollimator verstellen und mit Beugung
fein wieder nachstellen
(falls keine Verbesserung -> Kollimator fest)
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genauso mit Tilt: ->Tilt einstellen und Beugung fein nachregeln
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zwischendurch wird bei fast optimaler Justage (Erfahrungswerte) zur Kontrolle
die Halbwertsbreite bestimmt
(max. Intensität bei min. Halbwertsbreite)
Dieser Prozeß wird ungefähr 20-100 Mal wiederholt (grobe
Schätzung).
Bemerkungen :
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Das Zählerrohr kann nur bis max. 100.000 Impulse messen, d.h. wenn
bei der Justage die Zahl erreicht wird, muss die Leistung des Röntgenstrahlers
heruntergeregelt werden.
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Bei der Reglung von Kollimator bzw. Tilt (die letzen Schritte des iterativen
Prozesses) sollte man nur mit Schrittgeschwindigkeit arbeiten.
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Der Kollimator und Tilt sind in der Regel schon immer justiert und müssen
deshalb bei der Manuellen Justage nur etwas nachgeregelt werden.
Automatische Justage:
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Die Automatische Justage soll nur die Schritte des iterativen Prozesses
umfassen.
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Automatisierung durch Gradientenverfahren funktioniert immer stabil aufgrund
der einfachen Topologie der Proben
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dazu wird der Gradient bestimmt und der "Grad" abfahren (bei der Einstellung
Tilt-Beugung fein "schräg laufen").
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Problem dabei: flache Anfahrt -> schlechte Erkennung der Gradientenrichtung
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die Werte (Detektor) der einzelnen Einstellungen (Kollimator-Beugung fein
bzw. Tilt-Beugung fein) werden abgespeichert und verglichen
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falls keine Verbesserung (im Rahmen der einstellbaren Abweichung) möglich
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-> wird entsprechende Achse festgehalten
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sinnvoll vor allem bei Kollimator, da eine ständige Änderung
der Kollimatorkrümmung problematisch ist (Materialbeanspruchung)
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da Proben im Normalfall nur in eine Richtung gekrümmt sind, muss der
Kollimator auch nur in eine Richtung gekrümmt werden
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es sollte vor der Automatischen Justage die Art der Krümmung (konvex
/konkav) als auch die Krümmung selbst abgefragt werden können
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ohne Benutzereingabe wird eine Richtung festgelegt und getestet, ob die
Zählimpulse zunehmen, wenn nicht wird die Richtung geändert
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es muss beachtet werden, dass der Kollimator nicht in die Nullstellung
kommt (Kollimator kann nicht mehr aus dieser Stellung heraus) -> Schwelle
für Kollimator-Nullstellung berücksichtigen
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der Kollimator sollte höchstens mit 10-30 µ/s, besser noch im
Schrittbetrieb angesteuert werden
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die Krümmung des Kollimator bewegt sich in einem Bereich von +/- 1000
µ
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bei der Automatischen Justage sollte nur am Schluss die Halbwertsbreite
bestimmt (Werte für verschiedene Materialien bekannt) und zur Kontrolle
ausgegeben werden
Bemerkung:
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Es existiert(e) ein selbstgechriebenes Z80-Assembler-Programm, das die
Automatische Justage durchführte. Dieses Programm benötigte dafür
ca. 30 Minuten.
Weitere Informationen:
Problem Motor : Beugung grob/fein
Grund: beide sind mit einander gekoppelt
Beugung ist verantwortlich für die Kippung von +/- 3°-5°
Beugung grob -> kurzer Hub
Beugung fein -> langer Hub
(siehe Zeichnung)
- Hebel hat in jeder Stellung ein anderes Hebelverhältnis
- Grund: nichtlinearer Hebel
- bei Verstellung von Beugung grob wird bei Beugung fein die Stellung
von Beugung grob abgezogen
----> dynamische Berechnung der Position von Beugung fein
- Polynomberechnung für Schritt zu Winkel
- Newtonverfahren für Winkel zu Schritte
---> translate
- Funktionen im Programm: setcorrection_on/off, AngleBias (motors.dll),
TMotor setcorrectionstate
Problem Spiel:
Der Probenteller wird mit Kreuzbändern gehalten um das Spiel zu
verhindern.
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Spielberücksichtigung wird bei der Manuellen Justage ausgestellt
-> wegen Kollimator
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wichtige Werte für die Berücksichtigung des Spiels werden in
der ini-Datei gespeichert
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z.B. Orientation (Richtung), Hysteresis (Spiel), Koeffizienten für
die Hebel (variiert von RTK-Gerät zu RTK-Gerät), Correction für
Regelung
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alle diese Einstellungen dürfen in der ini-Datei nicht geändert
werden! Sie sind nur bestimmt für genau einen bestimmten Arbeitsplatz
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