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Prof. Dr. Nicole Schweikardt
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Einstieg in SWI-Prolog


SWI-Prolog starten

Auf den Computern im Berlin-Pool (Raum III.2.12, Rechnernamen mitte, kudamm usw.) ist SWI-Prolog in der Version 5.10.2 installiert. Um SWI-prolog zu starten, loggen Sie sich in einen der Rechner ein, starten eine Befehlskonsole und geben

	swipl
      
ein. Daraufhin sollte folgende Eingabeaufforderung erscheinen:
	% library(swi_hooks) compiled into pce_swi_hooks 0.00 sec, 3,856 bytes
	Welcome to SWI-Prolog (Multi-threaded, 64 bits, Version 5.10.2)
	Copyright (c) 1990-2010 University of Amsterdam, VU Amsterdam
	SWI-Prolog comes with ABSOLUTELY NO WARRANTY. This is free software,
	and you are welcome to redistribute it under certain conditions.
	Please visit http://www.swi-prolog.org for details.
	
	For help, use ?- help(Topic). or ?- apropos(Word).
	
	?-
      
Ausgaben des Prolog-Interpreters sind hier blau dargestellt.

Jetzt können Sie Anfragen an das Prolog-System stellen. Anfragen enden mit einem Punkt ".", dadurch lassen sich auch Anfragen über mehrere Zeilen verteilen:

	?- X is 2 + 4,
	|    Z is X - 10.
	X = 6, 
	Z = -4.
      

Um ein Programm in den Prolog-Interpreter zu laden, benutzen Sie die Anfrage

	?- [datei].
      
beziehungsweise
	?- consult(datei).
      
SWI-Prolog versucht daraufhin, die Datei "datei.pl" aus dem aktuellen Verzeichnis zu laden. Falls diese nicht existiert, wird nach "datei" gesucht. Beachten Sie, dass beide Anfragen mit dem Fehler
	ERROR: load_files/2: Arguments are not sufficiently instantiated
      
scheitern, wenn der Ausdruck "datei" nach den Syntaxregeln von Prolog eine Variable repräsentiert, d.h. beispielsweise, wenn "datei" mit einem Großbuchstaben beginnt. Sie können einen beliebigen Dateinamen angeben, wenn Sie ihn in Apostrophen einschließen:
	?- consult('diese Datei heißt anders').
      

Das aktuelle Verzeichnis können Sie sich mit

	?- pwd.
      
anzeigen lassen. Mit
	?- cd('Unterverzeichnis').
      
können Sie in ein anderes Verzeichnis wechseln.

Die Entwicklungsumgebung

SWI-Prolog enthält eine abgespeckte Variante des Text-Editors emacs. Diese lässt sich mit

	?- emacs.
      
aufrufen. Insbesondere verfügt dieser emacs über farbige Syntax-Hervorhebung und automatische Einrückung, außerdem können Sie im Menü "Compile/Compile Buffer" das aktuelle Programm in den Interpreter laden.

Die Hilfsfunktion von SWI-Prolog

SWI-Prolog enthält ausführliche Hilfsfunktionen. Mit

	?- help.
      
können Sie einen Hilfe-Browser starten und
	?- help(thema).
      
Hilfe zu einem bestimmten Thema, beispielsweise einem Prädikat, anfordern. Die Anfrage
	?- apropos(ausdruck).
      
durchsucht die Hilfeseiten nach Themen, deren Bezeichnung den Ausdruck ausdruck enthalten. Beispielsweise öffnet die Eingabe der Anfrage
	?- help(apropos).
      
ein Hilfefenster mit dem folgenden Text:
	apropos(+Pattern)
	  Display all predicates,  functions and sections that have Pattern in
	  their  name or summary  description.   Lowercase letters in  Pattern
	  also match a corresponding uppercase letter.  Example:
	  
          ?- apropos(file).  Display  predicates,  functions and  sec-
          tions that have  `file' (or `File', etc.)
          in their summary description.
	
      

Weitere nützliche Tipps

SWI-Prolog verlassen

Durch einmaligem Drücken von Strg+D (in einer leeren Eingabezeile) wird SWI-Prolog sofort und ohne weitere Nachfragen beendet. Hierfür kann ebenso die Anfrage

	?- halt.
      
verwendet werden.

Die Datenbank von Prolog anzeigen und verändern

Der aktuelle Inhalt der Datenbank von Prolog kann mit der Anfrage

	?- listing.
      
angezeigt werden.

Mit der Anfrage

	?- consult(user).
      
oder
	?- [user].
      
können Sie direkt in die Datenbank von Prolog eingeben:
	?- [user].
	|: gerade([]).
	|: gerade([_, _ | Rest]):-
	|:   gerade(Rest).
	|: % user://1 compiled 0,00 sec, 512 bytes
	  true.
      
Mit zweimaligem Drücken von Strg+D kommen Sie wieder in den normalen Modus zurück.

Die Anfrage

	?- make.
      
prüft für alle geladenen Dateien, ob sie auf der Festplatte verändert wurden, und lädt sie gegebenenfalls neu.

Debugging

Die Anfrage

	?- trace(name).
      
führt dazu, dass künftige Aufrufen von name angezeigt werden. Beispiel:
	?- trace(gerade).
	%         gerade/1: [call,redo,exit,fail]
	true.
	  
	[debug]  ?- gerade([a,b,c]).
	 T Call: (6) gerade([a, b, c])
	 T Call: (7) gerade([c])
	 T Fail: (7) gerade([c])
	 T Fail: (6) gerade([a, b, c])
	false.
      
Damit wird automatisch der Debug-Modus aktiviert. Die Eingabeaufforderung lautet deshalb
	[debug] ?-
      
Der Debug-Modus kann mit der Anfrage
	[debug] ?-nodebug.
      
verlassen werden.


Last modified: 13.10.2014
Nicole Schweikardt
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