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Modularisierung von XHTML und XHTML 1.1 |
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Allgemeines zur Modularisierung von XHTML |
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HTML 4.0 und XHTML 1.0 sind - auch wenn sie von unwissenden Schwätzern gerne wegen ihrer Schlichtheit belächelt werden - eigentlich sehr umfangreiche Sprachen mit einem nicht ganz einfachen Regelwerk aus über 80 Elementen, ihren möglichen Attributen, Verschachtelungsregeln, und einer ganzen Reihe benannter Zeichen. Beide Sprachen bieten damit ein brauchbares Arsenal für Hypertext-Dokumente an. Egal ob einfache Portrait-Homepages oder wissenschaftliche Abhandlungen - der Strukturvorrat von HTML/XHTML ist durchaus reichhaltig und für die meisten Zwecke ausreichend. Allerdings nicht für alle Zwecke.
Der Umfang beider Sprachen und ihre nicht ganz trivialen Regeln stellen andererseits hohe Anforderungen an die auslesende Software und deren Darstellungsfähigkeiten. Von einem modernen Web-Browser, der auf einem modernen PC läuft, kann man diese Fähigkeiten verlangen. Aber von Software, die beispielsweise in einem Handy, einem Pocket-Computer oder einem simplen Sprachwiedergabegerät läuft, kann man nicht unbedingt die gleichen Fähigkeiten erwarten.
HTML/XHTML decken also einerseits trotz ihres beträchtlichen Sprachumfangs nicht alle denkbaren Wünsche ab, und andererseits sind sie für manche Zwecke schlichtweg überdimensioniert. Aus diesem Grund gehen die Überlegungen des W3-Konsortiums in die Richtung, zumindest bei XHTML zu ermöglichen, dass sowohl abgespecktere als auch erweiterte Sprachvarianten davon möglich sind. Handy-Software könnte dann beispielsweise eine abgespecktere Sprachvariante interpretieren, während ein Mathematiker, der seine Arbeit publizieren möchte, XHTML um Elemente aus einer speziellen Auszeichnungssprache für mathematische Formeln erweitern kann.
Das Konzept zum Abspecken und Erweitern von XHTML wird als Modularisierung bezeichnet. dass es nur bei XHTML und nicht bei HTML angewendet werden soll, liegt daran, dass für die Modularisierung XML-typische Techniken angewendet werden sollen. Die Modularisierung stellt nämlich bestimmte formale Regeln zur Verfügung, die abgespeckte oder erweiterte Varianten von XHTML einhalten müssen.
Das W3-Konsortium bietet Beschreibungen an, wie Sie zum Erstellen regelkonformer eigener Module vorgehen müssen. Über die W3-Einstiegsseite zu HTML/XHTML können Sie entsprechende aktuelle Beschreibungen aufrufen. Um die Beschreibungen zu verstehen, benötigen Sie allerdings gute Kenntnisse im Erstellen eigener DTDs. Im vorliegenden Dokument werden im XML-Unterkapitel Dokumenttyp-Definitionen (DTDs) die nötigen Grundlagen dazu beschrieben.
Neben der Möglichkeit, XHTML für eigene Zwecke zu modularisieren, macht das W3-Konsortium aber auch selber von dieser Möglichkeit Gebrauch. Dazu hat man zunächst die normativen Grundlagen zur Modularisierung geschaffen. Das entsprechende Dokument mit dem Titel Modularization of XHTML liegt als Empfehlung (Recommendation) des W3-Konsortiums vor. Ausgehend davon hat man XHTML 1.1 als modul-basiertes Sprachensystem entworfen. Auch XHTML 1.1 liegt als Empfehlung des W3-Konsortiums vor, unter dem Titel XHTML 1.1 - Module-based XHTML. XHTML 1.1 trennt sich endgültig von den in XHTML 1.0 und HTML 4.0 als deprecated (missbilligt) eingestuften Elementen und Attributen. Es entspricht nur noch der Sprachvariante "Strict". Damit fallen zugleich auch die Frames wieder aus dem Konzept.
Inwieweit sich das Konzept der Modularisierung durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Denn wer sich mit dem Design eigener Auszeichnungssprachen befasst, kann schließlich auch direkt die Möglichkeiten von XML nutzen, um entsprechende Sprachen zu entwerfen. Und "einfacher" als XML ist das Konzept der Modularisierung sicher nicht - im Gegenteil: es setzt im Grunde die Beherrschung von XML voraus und reizt dessen Möglichkeiten aus.
Die folgende Tabelle listet die Module auf, aus denen XHTML 1.1 besteht. Für die Praxis als XHTML-Anwender hat diese Modularisierung keinen Einfluss. Sie können Ihre XHTML-Dokumente schreiben wie gewohnt - mit der Einschränkung, dass Sie nichts mehr verwenden dürfen, was noch aus den HTML-Varianten "Transitional" und "Frameset" stammt.
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