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2.5.3 Schaltregel

Die Schaltregel gibt an, unter welchen Bedingungen eine Transition schalten darf und wie die Wirkung des Schaltens auf die Markierung ist.

In Abhängigkeit vom Netztyp und der Zeitbewertung stehen bis zu vier verschiedene Schaltregeln zur Auswahl:

<N> normal firing rule

Bei der normalen Schaltregel hat eine Transition Konzession, wenn jeder Vorplatz mindestens so viele Marken enthält, wie die Vielfachheit des Bogens von diesem Vorplatz zur Transition beträgt. Ein Schalten der Transition bewirkt, daß von ihren Vorplätzen der Vielfachheit der Bögen entsprechende Markenzahlen abgezogen und auf ihre Nachplätze entsprechende Markenzahlen aufgebracht werden [Sta90, Definition 2.4 (25),].

Beachten Sie: Nur unter dieser Schaltregel ist Reduzieren möglich!

<C> normal firing rule with capacities

Gegenüber der normalen Schaltregel ist die Schaltfähigkeit der Transitionen beim Schalten unter Berücksichtigung der Kapazitäten dahingehend eingeschränkt, daß durch das Schalten auf den Plätzen vorgegebene Markenzahlen (Kapazitäten) niemals überschritten werden können. Dabei darf die Kapazität eines Platzes auch unendlich sein [Sta90, Definition 10.2 (102),].

Das Zeichen oo steht für eine unendliche Kapazität, wird am Terminal durch <o> eingegeben und entspricht einer rechnerabhängigen Konstanten.

Ein Platz, der schon bei der Anfangsmarkierung mehr Marken enthält als seine Kapazität ausmacht, wird als überladen (overloaded) gemeldet.

<S> safe firing rule

Die sichere Schaltregel ist nur bei gewöhnlichen Netzen (d. h. alle Bögen haben die Vielfachheit 1) anwendbar. Hierbei hat eine Transition genau dann Konzession, wenn alle ihre Vorplätze markiert und keiner ihrer Nachplätze markiert ist. Plätze, die bei der Anfangsmarkierung mehr als eine Marke tragen, werden als überladen gemeldet.

<V> Valk's firing rule

Bei einem selbstmodifizierenden Netz [Sta90, (106),] kann die Vielfachheit eines Bogens durch die aktuelle Markenzahl auf einem diesem Bogen zugeordneten Platz bestimmt sein. Ist diese Zahl Null, so ist der Bogen in diesem Moment praktisch nicht vorhanden.

Bei der Bestimmung der Vielfachheit eines Bogens bei der aktuellen Markierung m geht INA wie folgt vor: Ist die dem Bogen (bei der Netzeingabe) zugeordnete Zahl gleich 1, dann ist die Vielfachheit gleich 1; ist diese Zahl k>1 , dann wird geprüft, ob es einen Platz p mit der Nummer k gibt. In diesem Fall ist die Markierung m(p) dieses Platzes die gesuchte Vielfachheit, sonst die Zahl k selbst.


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© 1996-97 Prof. Peter H. Starke (starke@informatik.hu-berlin.de) und Stephan Roch (roch@...)

Zuletzt geändert am: Thu Apr 10 15:08:18 MET DST 1997